Welt-Asthma-Tag am 3. Mai: Effektive Therapie beim Asthma bronchiale

Mai 2, 2022

Auch in diesem Jahr findet am ersten Dienstag im Mai der alljährliche Welt-Asthma-Tag statt (engl. World Asthma Day). Erstmalig wurde dieser besondere Tag 1998 durch die „Global Initiative for Asthma“ (GINA) initiiert – mit dem Ziel die breite Öffentlichkeit über Asthma zu informieren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachtet das Asthma bronchiale als eine Erkrankung von besonderer Wichtigkeit für das Gesundheitswesen. So leiden nach Schätzung der WHO weltweit etwa 339 Millionen Menschen an einem Asthma bronchiale, mit fast 420.000 Todesfällen seit dem Jahr 2016. Für Deutschland geht man von etwa acht Millionen Betroffenen aus. Dies sind etwa fünf Prozent der erwachsenen Bevölkerung und 7-10 Prozent der Kinder.

„Asthma ist eine chronische, entzündliche Erkrankung, die mit einer Überempfindlichkeit der Atemwege einhergeht. Bei entsprechend veranlagten Personen kommt es je nach Ausprägung des Krankeitsbildes mitunter zu anfallsweiser Luftnot infolge einer Verengung der Atemwege. Diese geht einher mit einer vermehrten Bildung von Schleim, einer „Verkrampfung“ der Bronchialmuskulatur und entzündlichen Schwellung der Bronchialschleimhaut“, beschreibt der pneumologische Chefarzt und ärztliche Direktor der DGD Lungenklinik Hemer Privatdozent Dr. med. Michael Westhoff das Krankheitsbild und mögliche Symptome. „Oft können pfeifende Atemgeräusche als Ausdruck der bronchialen Spastik wahrgenommen werden. Mitunter tritt aber auch nur ein Husten auf. Diese Veränderungen sind durch eine Behandlung in den allermeisten Fällen rückbildungsfähig. So hat das Asthma in der Regel eine gute Prognose und führt im Gegensatz zur chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD nicht zu einer  Reduktion der Lebenserwartung.“

Das Asthma wird grob in zwei unterschiedliche Formen, das allergische und nicht-allergische Asthma, eingeteilt. Auslöser des allergischen Asthmas sind zum Beispiel Pollen oder Tierhaare. Aber auch Nahrungsmittel können Auslöser von Asthmabeschwerden oder Asthmaanfällen sein. Häufig entwickelt sich diese Form schon im Kindes- oder Jugendalter, kann danach mitunter einen relativ asymptomatischen Verlauf nehmen, um möglicherweise erst später im Erwachsenenalter wieder deutlichere Symptome hervorzurufen. Beim nicht-allergischen Asthma führen im Wesentlichen unspezifische Reize wie Duftstoffe, Kälte, Belastungen oder Infekte zu einer Entzündung und entsprechenden Begleitscherscheinungen.

„Die Therapie beinhaltet neben bronchialerweiternden Notfallsprays auch inhalative Kortisonpräparate, die gezielt die Entzündung in den Atemwegen herunterregeln. Das Kortison ist die entscheidende Säule der Behandlung und hat die Asthmatherapie und die Lebensqualität der Betroffenen grundlegend verbessert. Bei schweren Verläufen wird das inhalative Kortison mit langswirksamen bronchialweiternden, ebenfalls inhalierten Medikamenten kombiniert“, so PD Dr. Westhoff über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten. Lediglich bei schweren Asthmaanfällen oder -verläufen kommt Kortison noch als Injektion oder in Tablettenform zum Einsatz. Bei besonders hartnäckigen Verläufen eines sog. eosinophilen Asthmas wird mittlerweile auch mit speziellen Medikamenten (IL-5 Antikörper) behandelt – so auch in der Hemeraner Lungenfachklinik. Diese greifen gezielt in den Entzündungsprozess ein. Beim allergischen Asthma bietet eine Hyposensibilierung eine Möglichkeit die Asthmasymptomatik günstig zu beeinflussen.

„Wichtig ist, dass betroffene Patientinnen und Patienten frühzeitig lernen, mit der Erkrankung umzugehen, ein Gefühl für die Erkrankung und ihre Symptome zu bekommen und dadurch das Asthma-Management gut zu beherrschen“, hebt PD Dr. Westhoff hervor. Dazu werden in der Regel durch die niederglassenen Fachärzte Asthma-Schulungen angeboten, in denen geübt wird, richtig zu inhalieren und in Notfällen die richtigen Behandlungsmaßnahmen zu ergreifen, sowie die Eigenkontrolle mit Hilfe eines Asthma-Tagebuchs und Selbsttests (sog. „Peak-Flow-Messungen“) vorzunehmen. Desweiteren besteht auch für Asthmatiker die Möglichkeit an Lungensportgruppen teilzunehmen.

„Asthma bronchiale kann heutzutage durch die zur Verfügung stehenden medikamentöse Therapie in den allermeisten Fällen wirksam behandelt werden. Die Krankheit löst in der heutigen Zeit zum Gück weniger sorgenvolle Gedanken aus, wie es noch vor 50-60 Jahren war“, stellt PD Dr. Westhoff zusammenfassend heraus.

Foto: In der Abteilung der Funktionsdiagnostik wird u.a. ein Lungenfunktionstest bei Asthma-Erkrankten durchgeführt. v.l.: Annika Schneider-Hadulla (Pflegefachkraft), PD. Dr. med. Michael Westhoff (Chefarzt der Pneumologie, Ärztlicher Direktor), Claudia Theofel (Pflegekraft) (Foto: Anja Haak, DGD Lungenklinik Hemer)

 

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