Schonendes Operationsverfahren der Lungenklinik Hemer begeistert Fachpublikum

Sep 3, 2021

Die Abteilungen Thoraxchirurgie und Anästhesie der Lungenklinik Hemer unter der Leitung der Chefärzte Privatdozent Dr. med. Stefan Welter und Dr. med. Michael Stoller haben am 3. September 2021 zu einem Fachsymposium zum Thema „Non-Intubated VATS (NI-VATS)“ geladen. 40 Fachexpertinnen und Fachexperten aus ganz Deutschland haben an diesem hochkarätigen Kurs unter Einhaltung der Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen und Hygieneregeln vor Ort teilnehmen können. In der  Hemeraner Thoraxchirurgie wird seit Jahren nicht nur daran gearbeitet das Operationstrauma durch kleine Hautschnitte und minimal eingreifende Operationen immer weiter zu reduzieren und das Spektrum möglicher Operationen zu erweitern. Von Seiten der Anästhesiologie wird zudem sehr viel Wert darauf gelegt, die Belastung der begleitenden Narkose weiter zu reduzieren. Mit diesem Ansatz, Lungenoperationen in Spontanatmung, ohne Intubation, d.h. ohne Beatmungstubus durchzuführen, spielt die Lungenklinik Hemer mit eine deutschlandweite Vorreiterrolle.

Entsprechend groß war das fachliche Interesse, die neue Technik zu erlernen und von den Erfahrungen der Hemeraner Kliniker zu hören. Mit dieser sogenannten nicht-intubierten videoassistierten Thoraxchirurgie (NI-VATS) kann die Vollnarkose der zu operierenden Patientinnen und Patienten unter Ruhigstellung der gesamten Muskulatur vermieden werden. In Tiefschlaf versetzt, aber selbständig atmend, bekommen die Betroffenen von der Operation nichts mit.

Dies erfordert eine hocheffiziente Zusammenarbeit von Narkosearzt und Thoraxchirurg während der gesamten Operation. Am Ende des Eingriffes werden die Patientinnen und Patienten sehr schnell wieder wach. Sie können sich gut bewegen und nach zwei Stunden bereits wieder eine Mahlzeit zu sich nehmen. Insbesondere bei älteren OP-Patienten kann diese Methode sehr vorteilhaft eingesetzt werden, da Verwirrungszustände, Übelkeit und Verschlucken fast komplett vermieden werden können. Für den Thoraxchirurgen stellt das Vorgehen eine gewisse Herausforderung dar, denn er muss während des Eingriffs mit den rhythmischen Bewegungen von Lunge und Zwerchfell umgehen.

Für das Symposium konnten auch zwei exzellente externe Referenten gewonnen werden, die das Thema mit eigenen Erfahrungen optimal ergänzten. Die fachlichen Hintergründe, die Erfahrungen der Ärztinnen und Ärzte der Lungenklinik Hemer sowie die aktuelle wissenschaftliche Literatur wurden den Symposium-Teilnehmern vorgestellt. Video-Ausschnitte von mehreren Operationen haben die Präsentation der schonenden OP-Methode an praktischen Beispielen unterstützt. Insgesamt wurde ein erfolgreicher Kurs angeboten, der das Fachpublikum zur Einführung dieser schonenden Methode motivierte.

Foto v.l.: Herr Dr. med. Michael Stoller, Chefarzt der Anästhesiologie und operativen Intensivmedizin und Herr Priv.-Doz. Dr. med. Stefan Welter, Chefarzt der Thoraxchirurgie begrüßten die Fachexpertinnen und Fachexperten zum NI-VATS-Symposium, bei dem das schonende Operationsverfahren vorgestellt wurde. (Foto: Anja Haak, Lungenklinik Hemer)

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