Begleitung mit Respekt und Würde – DGD Stadtklinik Hemer und DGD Lungenklinik Hemer stellen gemeinsames Palliativkonzept vor

Mrz 17, 2023

Vom 14. bis 18. März findet der Deutsche Schmerz- und Palliativtag als Online-Kongress statt. Dieses größte Kongressereignis der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin nehmen DGD Stadtklinik Hemer und DGD Lungenklinik Hemer als Anlass, ihr gemeinsames, neues Palliativkonzept vorzustellen.
Schon vor dem Wechsel der Stadtklinik unter die Trägerschaft der DGD Stiftung haben Stadtklinik und Lungenklinik, die als Lungenkrebszentrum auch Teil des Onkologischen Zentrums der Ruhr-Universität Bochum (RUCCC) ist, in der Palliativbetreuung zusammengearbeitet. Diese Zusammenarbeit wird nun intensiviert und ausgebaut. So werden in der DGD Stadtklinik Hemer seit Jahren auf der dafür eingerichteten Palliativstation Patientinnen und Patienten mit einer lebensbedrohenden Erkrankung durch ein multiprofessionelles Team versorgt. Die Palliativstation wurde renoviert, um die Unterbringung der Patienten und auch ihrer Angehörigen in persönlicher Atmosphäre zu vervollkommnen.
Die palliativmedizinische Versorgung hat in den letzten Jahren an enormer Bedeutung gewonnen, sicher auch durch die demographische Entwicklung unserer Gesellschaft, die großartige gesellschaftspolitische Unterstützung und einer zunehmenden Erkenntnis der Wichtigkeit im Rahmen der medizinischen und ganzheitlichen Versorgung. Die Palliativmedizin beziehungsweise Palliativversorgung verfolgen das Ziel, die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit einer lebensbedrohenden Erkrankung und ihren Angehörigen zu verbessern oder zu erhalten. Es geht dabei um die aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer fortschreitenden Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung. „Die Palliativmedizin beschränkt sich dabei jedoch nicht auf die letzte Lebensphase. Viele Grundsätze der Palliativmedizin werden bereits in früheren Krankheitsstadien, wie zum Beispiel bei erstmaligem Auftreten von Metastasen bei Krebserkrankungen, zusammen mit der Behandlung der Grunderkrankung eingesetzt. Dabei müssen die medizinischen Maßnahmen die individuelle Situation innerhalb eines interdisziplinären und multiprofessionell geführten Versorgungsbereichs berücksichtigen“, erläutert Professorin Dr. Anke Reinacher-Schick, Chefärztin der Onkologie und onkologischen Palliativmedizin in der DGD Lungenklinik Hemer.
Wenn eine Erkrankung nicht mehr geheilt werden kann, treten die Linderung von Schmerzen und anderen belastenden Krankheitsbeschwerden wie psychischen, sozialen und spirituellen Problemen in den Vordergrund. Dabei nimmt die palliativmedizinische Behandlung und Betreuung nicht nur den Patienten, sondern auch seine Angehörigen in den Blick. Im Vordergrund steht der Erhalt der Lebensqualität. Dabei ist es ganz wichtig, strukturiert und vorausschauend vorzugehen, um Veränderungen der Erkrankung, aber auch die Bedürfnisse und Wünsche des Patienten rechtzeitig zu erkennen und unter Einbeziehung aller an der Versorgung des Patienten Beteiligten darauf zu reagieren.
Die Betriebsleitungen beider Kliniken freuen sich mit den Palliativmedizinern und den fachweitergebildeten Palliativpflegekräften, dass die Palliativstation den Patienten nicht nur regional sondern auch überregional zur Verfügung steht. „Wir werden die Patienten bei ihrer schweren Erkrankung mit Respekt und Würde begleiten und auch die individuellen Wünsche berücksichtigen“, so der Chefarzt der Inneren Abteilung und Ärztlicher Direktor der Stadtklinik Dr. Yavuz Yildirim-Fahlbusch, der als Palliativmediziner verantwortlich in das Versorgungskonzept eingebunden ist.
In der DGD Lungenklinik Hemer sind ebenso mehrere Ärzte, unter anderem der Chefarzt der Pneumologie und Ärztliche Direktor Privatdozent Dr. Michael Westhoff und die Chefärztin der Onkologie und onkologischen Palliativmedizin Professorin Dr. Anke Reinacher-Schick auf dem Gebiet der Palliativmedizin und Schmerztherapie qualifiziert. Fachweitergebildete onkologische und Palliativpflegekräfte unterstützen die pflegerische Versorgung. Mitarbeitende des Sozialdienstes und der Psychoonkologie betreuen die Patientinnen und Patienten von der Diagnosestellung an über alle Erkrankungsstadien. Eine besondere Bedeutung hat die seelsorgerische und spirituelle Begleitung, die vielen Patienten bei der Krankheitsbewältigung Halt bieten kann. Ergänzend erfolgen auch Physiotherapie, Aromatherapie und die Klangschalentherapie.
In vielen Fällen geht es bei betroffenen Patienten um die Verbesserung der Versorgung im häuslichen Umfeld und darum, eine Entscheidung über Art und Umfang der weiteren Therapie zu treffen. Daher wird der palliativmedizinische Konsiliardienst bereits früh in die Behandlung von Patienten mit Lungenkrebs in der Hemeraner Lungenfachklinik integriert. Bei Bedarf kann durch einen vorübergehenden Aufenthalt auf der Palliativstation eine auf den Patienten individuell ausgerichtete Palliativversorgung erfolgen. Ein weiterer Schwerpunkt ist eine gut vorbereitete Entlassung nach Hause. Sofern eine dauerhafte Versorgung in der häuslichen Umgebung nicht möglich ist, kann eine Verlegung in eine pflegende Einrichtung oder ein Hospiz organisiert werden.
Im nächsten Schritt der Zusammenarbeit der DGD Stadtklinik Hemer und der DGD Lungenklinik Hemer im Bereich der Palliativmedizin wird die Fachärztin für Innere Medizin, Pneumologie und Palliativmedizin Karin Werner, die schon seit vielen Jahren im ambulanten Palliativkonsiliardienst mitarbeitet, Patienten in beiden Kliniken mitbetreuen. „Für das Gelingen einer bestmöglichen Versorgung, speziell im häuslichen Umfeld, ist neben der Patientenbetreuung während des stationären Aufenthaltes auch die Vernetzung mit den ambulanten palliativen Betreuungsdiensten sehr wichtig“, sagt die Fachärztin. „Dabei besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Förderverein Palliativstation Hemer, den umliegenden Hospizen und ambulanten Palliativpflegediensten sowie den palliativärztlichen Konsiliardiensten der Region. Hier sind Intensivierungen der Kooperationen der beiden Kliniken in Hemer mit den ambulanten ehrenamtlichen und professionellen Diensten vorgesehen“, beschreibt Karin Werner die weiteren Planungen.
Das Palliativteam der DGD Stadtklinik Hemer und der DGD Lungenklinik Hemer ist überzeugt, den betroffenen Patientinnen und Patienten sowie ihren Angehörigen ein ganzheitliches und verbessertes Angebot im Rahmen der palliativmedizinischen Versorgung machen zu können.

 

Foto: Das Palliativteam der DGD Lungenklinik Hemer; v.l. PD Dr. med. Michael Westhoff (Chefarzt der Pneumologie, Ärztlicher Direktor), Siegfried Ulmer (Klinikseelsorger), Adelina Aurelia Clonda (Oberärztin Pneumologie), Dr. med. Oliver Purps (Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie), PD Dr. med. Karsten Schulmann (Leitender Arzt Onkologie und onkologische Palliativmedizin), Prof. Dr. med. Anke Reinacher-Schick (Chefärztin Onkologie und onkologische Palliativmedizin), Sabine Vogt M.Sc. (Psychoonkologin), Britta Rahmer (Sozialberaterin, Klangschalentherapeutin), Annerose Sommer (Sozialberaterin, Psychoonkologische Begleitung), Karin Werner (Fachärztin für Innere Medizin, Pneumologie und Palliativmedizin, Aromatherapeutin), Anita Smyrek (Pflegefachkraft, Pain Nurse), Claudia Kallähne (Leitung Physiotherapie, Palliative Physiotherapie), Alexander Herr (Palliativpflegefachkraft, Aromatherapeut), Hatice Atmaca-Dirik (Oberärztin Pneumologie) (Foto: Anja Haak DGD Lungenklinik Hemer)

 

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