Am 19. März ist Welttag des Schlafes – ein Anlass für Privatdozent Dr. med. Michael Westhoff vom Schlafmedizinischen Zentrum der DGD Lungenklinik Hemer darauf hinzuweisen, dass ein gesunder Schlaf eine enorme Bedeutung für die Gesundheit hat. Dabei spielt die Qualität des Schlafes eine wichtige Rolle. „Und genau deshalb ist die Diagnostik bei Hinweisen auf einen nicht-erholsamen Schlaf etwas, was heutzutage aus der Medizin nicht mehr wegzudenken ist“, weiß PD Dr. Westhoff, Chefarzt der Pneumologie mit Schwerpunkt Beatmungs-/ Intensiv- und Schlafmedizin.
So hat sich mittlerweile die Kenntnis durchgesetzt, dass ein gestörter Schlaf nicht nur zu vielfältigen klinischen Symptomen führen, sondern auch die Entstehung oder Verschlimmerung von Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie Stoffwechselerkrankungen begünstigen kann. Dies bedeutet, dass gerade bei schlecht einstellbarem Blutdruck, bei bekannten Herz-Kreislaufstörungen oder nach Schlaganfällen eine weitere schlafmedizinische Diagnostik sinnvoll ist. Auch bei extremer Tagesmüdigkeit oder -schläfrigkeit sowie anhaltendem Schnarchen sollten entsprechende Untersuchungen durchgeführt werden. „Diese erfolgen zunächst als ambulantes Screening mit tragbaren Geräten und bei unklaren oder therapiepflichtigen Befunden als Polysomnographie (Messung des Schlafs, der Atmung und der Sauerstoffsättigung). Die Schlafmedizin umfasst jedoch nicht nur die Diagnostik der Atmungsstörungen, sondern auch die Klärung von anderen Auffälligkeiten, wie das Sprechen im Schlaf, Bewegungsstörungen (sog. Parsomnien) und von Beinbewegungsstörungen wie zum Beispiel Restless legs“, beschreibt PD Dr. Westhoff das diagnostische Vorgehen.
Zunehmende Bedeutung hat die Untersuchung von Patientinnen und Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen erlangt. Vor allem, wenn nächtliche Behandlungen mit einer nicht-invasiven Beatmung erfolgen. Des Weiteren werden im Schlaflabor neurologische Erkrankungen untersucht, die mit Atmungsstörungen einhergehen können und sich zuerst im Schlaf manifestieren, sodass schon früh eine entsprechende Therapie eingeleitet werden kann, bevor Symptome oder krankhafte Auffälligkeiten am Tage auftreten. Doch nicht nur nachts werden Schlafmessungen durchgeführt, sondern auch am Tage. Diese Untersuchungen erfolgen, um zu klären, ob schon tagsüber eine erhöhte Einschlafneigung besteht und/ oder sich nach dem Einschlafen Auffälligkeiten im Schlafprofil zeigen; speziell bei neurologischen Erkrankungen wie der Narkolepsie.
Schon seit mehr als 25 Jahren widmet sich die DGD Lungenklinik Hemer dem Schlaf. Die Gewährleistung einer hohen Qualität der schlafmedizinischen Diagnostik und Versorgung war und ist dabei ein besonderes Anliegen. So hat das Schlaflabor der Lungenklinik von Beginn an den regelmäßigen Zertifizierungen durch die Deutsche Gesellschaft für Schlafmedizin teilgenommen und darf sich aufgrund seiner Größe und des diagnostischen Spektrums schlafmedizinisches Zentrum nennen. „Viele Tausend Patientinnen und Patienten sind in dieser Zeit bei uns diagnostiziert und behandelt worden“, berichtet Ines Arnold mit Stolz, die sich als Stationsleitung gemeinsam mit ihrem Team um die pflegerische Patientenversorgung kümmert. Mit ihrem schlafmedizinischen Angebot sieht sich die DGD Lungenklinik Hemer auch für die Zukunft gut aufgestellt – insbesondere durch die Verzahnung mit mehreren pneumologischen Praxen, denen die Klinik die Möglichkeit bietet, schlafmedizinische Untersuchungen im Schlaflabor der Lungenklinik durchzuführen.
Foto: Das Schlaflabor der DGD Lungenklinik Hemer engagiert sich seit über 25 Jahren für eine hohe Qualität des Schlafes. v.l. Priv.-Doz. Dr. med. Michael Westhoff (Chefarzt Pneumologie, Beatmungs-/Intensiv- und Schlafmedizin), Ines Arnold (Stationsleitung), Gabriele Schröder (Stv. Stationsleitung), Dr. med. Patric Litterst (Oberarzt Pneumologie) (Foto: Anja Haak, DGD Lungenklinik Hemer)