Unter dem Motto „Außen echt nice – innen echt toxisch“ machen die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Deutsche Krebshilfe und internationale Gesundheitsexperten auf Strategien aufmerksam, mit denen insbesondere junge Menschen zum Konsum der schädlichen Produkte verleitet werden sollen. Das Ziel des diesjährigen Weltnichtrauchertages liegt darin, das Bewusstsein für diese Taktiken zu schärfen, strengere politische Maßnahmen einzufordern und damit ein Verbot von Aromen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit zu erwirken.
„Die vermeintlich harmlose Aufmachung vieler Produkte täuscht über die gravierenden Gesundheitsgefahren hinweg“, erklärt Privatdozent Dr. Michael Westhoff, Chefarzt der Pneumologie und Ärztlicher Direktor der Lungenklinik. „Gerade bei Jugendlichen beobachten wir einen alarmierenden Trend hin zu E-Zigaretten (umgangssprachlich „Vapen“) und Nikotinbeuteln – mit erheblichen Risiken für die Lungen- und Gesamtgesundheit.“
Industriestrategien: Verharmlosung mit System
Die Tabak- und Nikotinindustrie will Einsteiger gewinnen und setzt gezielt auf Aromen und Zusatzstoffe, die den Geschmack verbessern und die Schärfe des Tabaks überdecken. Gleichzeitig sprechen Verpackungsdesigns im Stil von Süßigkeiten oder Spielzeug besonders Kinder und Jugendliche an. Digitale Medienkampagnen in sozialen Netzwerken tun ihr Übriges, um ein vermeintlich „cooles“ Image zu erzeugen.
„Solche Praktiken ziehen die junge Generation an und begünstigen den Einstieg in den Tabakkonsum, das Abhängigkeitsrisiko steigt, ein Ausstieg wird erschwert, mit langfristigen gesundheitlichen Folgen“, so PD Dr. Westhoff. Es bestehen zudem erhebliche Lücken beim Schutz von Kindern vor elektronischen Zigaretten. So sind Aromen in E-Zigaretten in den wenigsten Ländern verboten. Auch die Werbung für E-Zigaretten ist uneinheitlich und nicht konsequent in allen Ländern umgesetzt. Dadurch besteht eine Anfälligkeit junger Menschen für die Werbung und Vermarktung von E-Zigaretten.
Das hat dazu geführt, dass der Konsum von Nikotinprodukten wie elektronischen Zigaretten und Nikotinbeuteln unter Jugendlichen zunimmt. So geht man davon aus, dass im Jahr 2022 rund 12,5 Prozent der Jugendlichen in der Europäischen Region E-Zigaretten genutzt haben, während es bei Erwachsenen nur etwa 2 Prozent waren. Besonders besorgniserregend: Bei Kindern im Schulalter liegt der E-Zigarettenkonsum zwei- bis dreimal höher als der von herkömmlichen Zigaretten.
Schutz junger Menschen braucht klare Regeln
„Es reicht nicht aus, auf Aufklärung zu setzen – wir brauchen klare gesetzliche Rahmenbedingungen“, fordert PD Dr. Westhoff, der sich für Information und Aufklärung zu den Gefahren des Rauchens und Vapens in Hemeraner Schulen einsetzt. „Ein Verbot aromatisierter Nikotinprodukte sowie umfassende Werbebeschränkungen sind dringend erforderlich. Die Gesundheit junger Menschen darf nicht den Interessen der Industrie geopfert werden.“
Die DGD Lungenklinik Hemer unterstützt daher die weltweiten Bestrebungen für eine stärkere Regulierung des Marktes für Tabak- und Nikotinprodukte – mit dem Ziel, insbesondere die junge Generation vor den Folgen von Sucht und Erkrankung zu bewahren.
DGD Lungenklinik Hemer warnt zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai: „Außen echt nice – innen echt toxisch“
Zum Weltnichtrauchertag ein klares Statement: PD Dr. med. Michael Westhoff, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Pneumologie, vor dem Haupteingang der DGD Lungenklinik Hemer neben dem Hinweisschild ‚Wir sind rauchfrei‘ – ein sichtbares Zeichen für das Engagement der DGD Lungenklinik Hemer.
(Foto: Anja Haak, DGD Lungenklinik Hemer)
Anlässlich des alljährlichen Weltnichtrauchertages am 31. Mai schließt sich die DGD Lungenklinik Hemer in diesem Jahr eindringlich den Warnungen vor den gezielten Manipulationen der Tabak- und Nikotinindustrie an.