DGD Lungenklinik Hemer als eines der ersten zertifizierten Lungenemphysemzentren ausgezeichnet

Stolz und Freude über die jüngste Auszeichnung als eines der ersten zertifizierten, interventionellen chirurgischen Lungenemphysemzentren (ICLEZ) bei (v.l.) PD Dr. med. Stefan Welter (Chefarzt der Thoraxchirurgie), Prof. Dr. med. Kaid Darwiche (neuer Chefarzt der Pneumologie) und Dr. med. Franz Stanzel (ehemaliger Chefarzt der Pneumologie) (Foto: Anja Haak, DGD Lungenklinik Hemer)

Die DGD Lungenklinik Hemer hat als eine der ersten vier Kliniken in Deutschland das Zertifikat als interventionelles chirurgisches Lungenemphysemzentrum (ICLEZ) erhalten.

Diese Auszeichnung bestätigt die seit Jahren führende Rolle in der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit COPD und Lungenemphysem.
Was ist ein Lungenemphysem?
Bei einem Lungenemphysem sind die Lungenbläschen (Alveolen), die für den Gasaustausch verantwortlich sind, teilweise zerstört und überdehnt. Dadurch verkleinert sich ihre innere Oberfläche, was die Atmung erschwert. „Die Ausatmung wird bei Emphysem-Patienten durch das Zusammenfallen der kleinen Bronchien erschwert, und das zerstörte Lungengewebe überbläht zunehmend“, erklärt Prof. Dr. Kaid Darwiche, neuer Chefarzt der Pneumologie an der Lungenklinik.
Die Oberfläche der gesunden Lungenbläschen beträgt etwa 120 Quadratmeter. Beim Emphysem verringert sich diese Fläche stark, was den Sauerstoffaustausch einschränkt und zu Atemnot, Erschöpfung und im fortgeschrittenen Stadium zu Gewichtsverlust führt. Das Lungenemphysem ist eine chronische, irreversible Erkrankung, die häufig zusammen mit einer chronisch obstruktiven Bronchitis auftritt – gemeinsam als COPD bekannt.
Bedeutung der Zertifizierung 
Der Verein „Lungenemphysem Register e.V.“ wurde von führenden Fachgesellschaften – der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT) und der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) – mit der Zertifizierung von interventionellen chirurgischen Lungenemphysem-Zentren (ICLEZ) beauftragt. „Diese Zertifizierung stellt sicher, dass die operativen und interventionellen Therapien bei schwerem Lungenemphysem höchsten Qualitätsstandards entsprechen“, erläutert Privatdozent Dr. Stefan Welter, Chefarzt der Thoraxchirurige in Hemer. Dabei umfasst der Begriff ‚interventionell‘ sowohl bronchoskopische als auch thoraxchirurgische Verfahren.
Eine Mitgliedschaft im Lungenemphysem Register e.V. ist Voraussetzung für die Zertifizierung. Zudem verpflichten sich zertifizierte Zentren zur aktiven Teilnahme an Versorgungsforschung, um die Behandlung kontinuierlich zu verbessern.
Qualität und Erfahrung in der Emphysemversorgung
Die Lungenklinik Hemer verfügt über eine der höchsten Fallzahlen bei der Behandlung des Lungenemphysems in Deutschland. Bis Ende März war Dr. Franz Stanzel Chefarzt der Pneumologie und hat eine herausragende Expertise in der endoskopischen Lungenvolumenreduktion etabliert. Seit 1. April hat Prof. Dr. Darwiche die Nachfolge als Chefarzt übernommen und führt diese Behandlungsform mit großer Kompetenz weiter.
Die Lungenklinik überzeugte im Zertifizierungsverfahren mit umfassenden Versorgungsstrukturen, evidenzbasierter Diagnostik und Therapie, sicherer Notfallversorgung sowie gründlicher Dokumentation und Nachsorge und der hohen Expertise des interdisziplinären Behandlungsteams. Diese Leistungen führten zu einer hervorragenden Bewertung.
Die feierliche Übergabe des Zertifikats erfolgte auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie in Leipzig, wo die Hemeraner Klinik für ihre herausragende Arbeit gewürdigt wurde.
Blick in die Zukunft
„Wir sind stolz auf diese Auszeichnung als Anerkennung unserer exzellenten Patientenversorgung“, betont Professor Darwiche. „Gleichzeitig sehen wir es als Verpflichtung und Ansporn, die Emphysembehandlung weiterzuentwickeln und die Therapiemöglichkeiten für unsere Patientinnen und Patienten kontinuierlich zu verbessern.“